Bedienungs buch für

A T M A S - I I

Ein Makroassembler, Editor
und Maschinensprache-Monitor
für ATARI-Computer 400/600XL/800/800XL
und ATARI 130XE
mit Diskettenstation und min. 48KByte RAM

Die Programme, Disketten und Bedienungshandbücher
des ATMAS-Systemes
unterliegen dem Copyright der

Ing. W. Hofacker GmbH
und
Dipl.-Ing. Peter Finzel

Jegliche Rechte vorbehalten



LADEANWEISUNG
=============

1.) Entfernen Sie eventuelle Steckmodule aus dem
Cartridge-Schacht Ihres ATARl—Computers.

2.) Schalten Sie das Diskettenlaufwerk und den
Fernseher (bzw. Monitor) ein.

3.) Sobald die rote LED des Diskettenlaufwerkes
erloschen ist, legen Sie die Programmdiskette mit der
Aufschrift oben und dem ovalen Ausschnitt nach hinten
in das Laufwerk ein. Schließen Sie die Tür des
Diskettenschachtes.

4.) Schalten Sie dann Ihren ATARI-Computer ein. Bei
XL-Modellen muß während des Einschaltens die
OPTlON—Taste gedrückt werden.

5.) ATMAS-II wird jetzt geladen, nach kurzer Zeit
erscheint der Vorspann, dann meldet sich der Editor,
der Ladevorgang ist damit beendet.

Falls die Meldung 'ATMAS-II benötigt 48K—Speicher'
erscheint, so gibt es mehrere Möglichkeiten:

a) Es befinden sich noch Steckmodule im Schacht.
b) OPTION wurde nicht gedrückt (nur bei XL).
c) Ihr Computer hat zu wenig Speicherplatz. ATMAS-II
benötigt mindestens 4BKByte.

FURZBEISPIEL FUR DEMO-PROGRAMM
==============================
 
Wenn Sie sich vor dem Durchlesen des Bedienungs-
handbuches kurz ein Demoprogramm des ATMAS-II Systemes
ansehen möchten, so können Sie das mit den folgenden
Befehlen erreichen:

<ESC>RD:DEMO<ESC><ESC> (Demoprogramm wird geladen)
<CTRL>-Y (Programm assemblieren)
<ESC> (zurück in den Editor)
<ESC>U<ESCk<ESC> (Programm starten)
<START> (Programm beenden)
Anmerkung: <ESC> Escape-Taste drücken.
<CTRL>—Y Control-Taste gedrückt halten und
die 'Y'-Taste betätigen.



EINLEITUNG
==========

ATMAS-II ist ein leistungsfähiges Entwicklungssystem
für Maschinenprogramme auf Ihrem Atari-Computer.
ATMAS-II besteht aus drei integrierten Teilsystemen:
Editor, Makro—Assembler und Maschinensprache—Monitor.
Diese Komponenten zusammen erlauben eine komfortable
und schnelle Programmentwicklung auf Maschinenebene.

Alle drei Teile dieser integrierten Programmierumgebung
sind aufeinander abgestimmt und jeweils nur einen
Tastendruck voneinander entfernt. Ein komfortabler,
bildschirmorientierter Editor, der über Funktionen wir
Kopier-Register, wiederholbare Befehlssequenzen und
platzsparende echte Tabulatoren verfügt, erleichtert
die Eingabe auch umfangreicher Programme. Der Makro-
Assembler arbeitet zur Erreichung einer kürzest-
möglichen Assemblierzeit mit modernen Hashing—
Algorithmen, so daß auch längere Programme in wenige
Sekunden assembliert werden. Schließlich steht lhner
als werkzeug zum Testen von Maschinenprogrammen ein
Monitor zur Verfügung.

Obgleich sich jemand, der noch nie in Assembler
programmiert hat, mit ATMAS-II schnell vertraut fühle
wird, bietet er dem fortgeschrittenen Benutzer viele
Möglichkeiten: Beginnend bei den leistungsfähigen
Editorfunktionen bis hin zu der Programmierung von
Makrobefehlen.

Es sollte noch angemerkt werden, daß dieses
Bedienungshandbuch kein Lehrbuch der 6502-
Maschinensprache ist und das auch nicht sein kann.
Hier wird auf weiterführende Literatur verwiesen,
insbesondere auf ein im Herbst '85
erscheinendes Buch vom Autor dieser Bedienungs-
handbuches, das speziell auf den Atari-Computer
zugeschnitten ist. Zusätzlich bieten auch die
Beispiele im Teil 4 dieses Handbuches einen kleinen
Einblick in die Assemblerprogrammierung des
Atari-Computers.

Teil 1: DER EDITOR
==================

Beim ATMAS-II Editor handelt es sich um einen bild-
schirmorientieren Editor, der ohne jegliche
Zeilennummerierung auskommt, sich im wesentlichen
ähnlich einem Textverarbeitungssystem verhält.
Dadurch entfällt die umständliche Eingabe von LIST-
Befehlen wie Sie diese von verschiedenen anderen
Editoren kennen (z.B. in BASIC). Sie können sich
einfach unter Zuhilfenahme der Cursortasten durch das
Listing bewegen, das dann von oben nach unten bzw. von
unten nach oben durch das Textfenster scrollt.

1.1 Benutzung des Editors
-------------------------

Sobald ATMAS-II von der Diskette geladen worden ist,
gelangen Sie direkt in den Editor, der gleichsam die
Steuerzentrale des ATMAS-II Systemes darstellt. Von
hier aus können Sie den Makroassembler sowie den
Maschinensprache—Monitor aufrufen, außerdem bringt Sie
die <RESET>-Taste stets-in den Editor zurück.

Nach dem Booten werden Sie die folgende Bildschirm-
Maske des Editors sehen:

         +---------------------------+
         I P:00000 T:17408 C:1O24 OK I <---Statuszeile
         +---------------------------+
Cursor ->I C                         I
         I                           I
         I       Textfenster         I
         I                           I
         I                           I
         +---------------------------+
         I ..........................I <---Kommandozeile
         +---------------------------+

Die Statuszeile
---------------

ln der Statuszeile werden Ihnen ständig Informationen
über Cursorposition, freien Textspexcherplatz,
Kopierreqister und Editorzustand mitgeteilt.

Aus 'P:nnnnn' können Sie die Entfernung (in Zeichen)
des Cursors vom Textanfang entnehmen, 'T:xxxxx' gibt
lhnen Auskunft über den freien Textspeicherplatz,
(d.h. Sie können noch maximal 'xxxxx' Anschläge
eingeben). 'C:yyyy' informiert Sie über den freien
Speicherplatz des Kopier—Registers (des sog.
C-Registers) der im noch unbenutzten Zustand 1024
Zeichen umfaßt. Die letzten beiden Zeichen der
Statuszeile geben lhnen eine Zustandsmeldung des
Editors wieder, wenn alles in Ordnung ist, werden Sie
dort '0K' finden. Eventuelle Fehler- bzw. Zustands-
meldungen (z.B. wenn das Kopierregister geöffnet ist)
werden dort ausgegeben, eine Liste der Meldungen
finden Sie im Anhang B.

Textfenster
-----------

Die nächsten 21 Zeilen bilden das Textfenster, hier
sehen Sie immer den aktuellen Text, den Sie mit den im
folgenden besprochenen Editierfunktionen bearbeiten
können. In wahrsten Sinne des Wortes ist dieser Bild-
schirmteil als Fenster in den Text zu verstehen, das
u.a. mit den Cursortasten nach oben und unten über den
Text verschoben werden kann. Alle Editierfunktionen
werden sofort im Textfenster sichtbar.

Kommandozeile
-------------

Die letze Zeile des Bildschirms ist für die Eingabe
von Kommandos reserviert. Neben einer Reihe von
Direkt—Befehlen, die unmittelbar im Textfenster
gegeben werden, gibt es zusätzlich noch einen
Kommando-Modus des Editors, der durch die <ESC>-Taste
aufgerufen wird. Hier werden in der Regel Befehle
eingegeben, die zusätzliche Information benötigen, z.B.
ein wort, nach dem zu suchen ist. Auch Befehle zur
Ein-/Ausgabe von Texten werden hier eingegeben.

1.2 Texteingabe
---------------

Sie können ohne Vergabe von Zeilennummern gleich mit
der Eingabe des Textes beginnen. Jedes eingegebene
Zeichen wird an der momentanen Cursorpostion abgelegt
und der Cursor bewegt sich eine Position nach rechts.
Sie können jederzeit eine neue Zeile mit (RETURN)
beginnen. Nenn Sie mehr als 38 Zeichen in eine Zeile
eingeben, so verschwindet der Cursor von der rechten
Bildschirmseite, sobald Sie (RETURN) drücken taucht
dieser am Anfang der nächsten Zeile wieder auf. Dieses
Verhalten erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich,
Sie werden jedoch bald feststellen, daß es bei
Assemblerprogrammen durchaus von Vorteil ist. Der
wesentliche Teil eines Assemblerprogrammes befindet
sich immer in den ersten 30 Zeichen, da dort der.
Assemblerbefehl zu finden ist. Nenn Sie längere Zeilen
editieren wollen, (z.B. das Kommentarfeld), so haben
Sie dazu eine Spezialfunktion zur Verfügung (<CTRL>-V,
siehe 1.2 / Spezialfunktionen), die maximal 76 Zeichen
in zwei Bildschirmzeilen darstellt. Sie werden
allerdings feststellen, daß sich der normale
38—Zeichen Bildschirm wesentlich besser zum Editieren
von Assemblerprogrammen eignet, da alle Assembler-
befehle im Gegensatz zum Zwei—Zeilenmodus ununter-
brochen untereinander stehen.

Wie üblich haben alle Tasten automatische wieder-
holfunktion, Kleinbuchstaben können mit der <CAPS>-
Taste erreicht werden.

1.3 Editierbefehle im Textmodus
-------------------------------

Wie bereits angesprochen, bietet ihnen der ATMAS-II
Editor zwei verschiedene Ebenen der Befehlseingabe.
Die einfachere der beiden Ebenen bilden die sog.
Direkt—Befehle, oder auch Befehle im Textmodus
genannt. Diese Kommandos werden entweder durch
Spezialtasten, z.B. <BACK SPACE), oder durch
Control—Funktionen ausgeführt. Letzteres bedeutet-
einfach, daß Sie die <CTRL>—Taste (Bei 600/8OOXL:
<CONTROL>) gedrückt halten, während Sie eine andere
Taste betätigen, ganz ähnlich dem, wie Sie in
ATARI-BASIC den Cursor führen. Wenn Sie also im
folgenden <CTRL>-X lesen, so bedeutet das, daß Sie
<CTRL> niedergedrückt halten, und dabei die 'X'—Taste
drücken.

Cursor—Steuerung
----------------

Im Textmodus haben Sie die Cursor—Funktionen zur
Verfügung:

Um den Cursor nach rechts zu verschieben drücken Sie

	<CTRL>-<Pfeil rechts>

Eine Cursorbewequng nach links erfolgt mit

	<CTRL>-<Pfeil links>

Wenn Sie dabei über das rechte Ende einer Zeile
gelangen, so wird der Cursor an den Anfang der
nächsten Zeile gesetzt. Fahren Sie über das linke
Ende hinaus, so befindet sich der Cursor am Ende der
vorherigen Zeile.

Um den Cursor nach oben zu bewegen tippen Sie

	<CTRL>-<Pfeil oben>

Der Cursor wird dabei, falls er sich nicht schon am
linken Rand befindet, zuerst dorthin zurückgesetzt. In
diesem Falle führt erst der zweite Tastendruck nach
oben.

Der Cursor kann mit

	<CTRL>-<Pfeil unten>

um eine Zeile nach unten an den Anfang der nächsten
Zeile gesetzt werden. Bei allen Cursorbewegungen
können Sie nicht über Anfang und Ende des Textes
hinaus. Im Unterschied zu anderen Editoren werden Sie
feststellen, daß der Cursor nicht über den Text läuft,
sondern eingefügt wird. Das hat den Vorteil, daß
Sie immer genau wissen, wo momentan eingefügt werden
kann.

Zeichen löschen
---------------

Um ein Zeichen links vom Cursor zu löschen drücken Sie

	<BACK-SPACE>

Wenn sich der Cursor dabei am Zeilenanfang befindet,
dann wird das Return-Zeichen gelöscht, d.h. die Zeile,
in der sich der Cursor befand, wird an die vorherige
angehängt. Falls diese eine Leerzeile war und somit
nur aus einem Return-Zeichen bestand, wird die
Leerzeile gelöscht.

Um ein Zeichen rechts vom Cursor zu löschen tippen Sie

	<CTRL>-<BACK-SPACE)

wie im obigen Fall kann damit auch die nächste Zeile
unter dem Cursor an die momentane angehängt werden.
Ist diese eine Leerzeile, so wird sie gelöscht.

Zeilen löschen
--------------

Wenn Sie eine Zeile löschen möchten, dann drücken Sie

	<CTRL>-X

Die Zeile wird von der momentanen Cursorposition bis
zum Zeilenanfang gelöscht. Befindet sich der Cursor
schon am Anfang einer Zeile, so wird die ganze
vorhergehende Zeile gelöscht.

Cursor-Sprünge
--------------

	<CTRL>-E bringt Sie an den Anfang des Textes
	<CTRL>-D bringt Sie ans Ende des Textes

Tabulator
---------

Der ATMAS—Editor verfügt über einen echten Tabulator,
der je nach Erfordernis 1 bis 9 Leerzeichen belegt,
aber nur als ein Zeichen abgespeichert wird. Um an
die nächste vortabulierte Stelle zu gelangen tippen
Sie einfach

<TAB>

Wenn Sie spater über einen solchen Tabulator mit dem
Cursor fahren, werden Sie feststellen, daß der Cursor
darüber 'springt', und auch Einfüqungen vor einen
Tnbulator den nachfolgenden Text nicht verschieben.
Der Tahulator wird nur als ein Zeichen abgespeichert,
so daß Sie damit gut lesbare Listings mit geringen
Speicherplatzhedarf anfertigen können.

Kopier—Register (C-Register)
----------------------------

Das C—Register ist ein zweiter, 1024 Zeichen großer
Textbuffer, den Sie zum Transferieren und Kopieren von
Textteilen benutzen können. Positionieren Sie zuerst
den Cursor auf das untere Ende des zu bewegenden
Textteiles, dann öffnen Sie das C—Register mit

	<CTRL>-R

Im linken Teil der Statuszeile wird dieser Zustand mit
der Meldung ’CR' festgehalten . Nenn Sie jetzt den
Cursor rückwärts bewegen, so werden die überlaufenen
Textteile in das C-Register geschrieben. Sie können
diesen Vorgang in der Statuszeile mit verfolgen, die
Zahl der freien Zeichen im Kopier—Register ('C:1O24')
nimmt mit der Zahl der Cursorbewegungen ab.

Befindet Sich der gesamte gewünschte Text im
C-Register, so schließen Sie dieses mit dem Befehl

	<CTRL>-F

Jetzt können Sie den Inhalt des Kopier-Registers an
jeder beliebigen Cursorposition einsetzen, indem Sie

	<CTRL>-J

eingeben. Der Inhalt des C-Registers wir dabei nicht
zerstört, d.h. es sind auch komfortable Mehrfachkopien
möglich. Löschen des Kopier-Registers ist mit dem
Befehl

	<CTRL>-K

möglich. Das C-Register wird selbsttätig durch Aufruf
des assemblers sowie nach einem Ein-/Ausgabebefehl
geschlossen.

Noch ein paar Anmerkungen zum C-Register: Sie können
damit Textteile zum Kopieren vorbereiten, wenn Sie
diese rückwärts mit <CTRL>-<Pfeil oben> oder
<CTRL>-<Pfeil links> durchlaufen. Genausogut können
Sie Textblöcke transferieren, indem Sie den Cursor
durch die Löschbefehle <BACK-SPACE> und <CTRL>-X
rückwärts bewegen. Der gelöschte Text verbleibt im
Kopier—Register und kann an beliebigen anderen Stellen
wieder eingesetzt werden.

Sie können auch einen Textblock aus verschiedenen
Textteilen zusammensetzen, indem das C-Register an
verschiedenen Textstellen mehrfach geöffnet und
geschlossen wird, ohne dazwischen seinen Inhalt mit
<CTRL>—K zu löschen.

Ist das C—Reglster voll ('C:0000'), erscheint zu-
sätzlich links oben die Fehlermeldung 'C?'.

Spezialbefehle des Editors
--------------------------

Den Zwei—Zeilenmodus können Sie mit

	<CTRL>-V

einschalten. Dadurch werden Zeilen, die länger als 38
Zeichen sind, zweizeilig am Bildschim dargestellt. Die
maximale Zeilenlänge diese Modus beträgt somit 76
Zeichen, wobei allerdings nur 11 Zeilen dargestellt
werden können. Ein weiteres <CTRL>-V bringt Sie in den
normalen Ein—Zeilenmodus zurück.

Control—Zeichen, insbesondere Tabulatoren und Return-
Zeichen können mit

	<CTRL>-T

sichtbar gemacht werden. Alle Control—Zeichen werden
'revers' dargestellt. Ein weiteres <CTRL>-T schaltet
in den Normalmodus zurück.

	<CTRL>-G

dient zur Wiederholung der in der Kommandozeile
stehenden Befehlskette. Lesen Sie dazu bitte Abschnitt
1.4.

Aufruf des Assemblers und des Monitors
--------------------------------------

Der ATMAS-II Makroassembler wird durch

	<CTRL>-Y

aufgerufen. ATMAS-II beginnt nun sofort mit der
Assemblierung des im Textbuffer befindlichen
Quelltextes (siehe Abschnitt 2), nach Abschluß der
Assemblierung bringt Sie ein beliebiger Tastendruck in
den Editor zurück.

Der Maschinensprache-Monitor kann duch Eingabe von

	<CTRL>-P

aufgerufen werden. Er meldet sich mit 'MONITOR.' und
erwartet Ihre Eingabe (s. Abschnitt 3). Zurück in den
Editor gelangen Sie durch die Eingabe von 'E'.

1.4 Befehle der Kommandozeile
=============================

Außer den Direktbefehlen im Textmodus verfügt der
ATMAS-II Editor über einen weiteren leistungsfähigen
Editiermodus! Die Kommandozeile. Sie werden hier in
erster Linie Befehle finden, die außer dem
eigentlichen Aufruf des Befehles noch weitere Angaben
benötigen, etwa eine Zeichenkette nach der gesucht
werden soll. Weiterhin werden Sie einige Befehle
finden, die Sie schon vom Textmodus her kennen, diese
können aber im Kommandomodus mit Wiederholungsfaktoren
versehen und verkettet werden, eine Art von
'Befehls-Makros'.

Benutzung der Kommandozeile
---------------------------

Sie betreten den Kommandomodus durch die <ESC>-Taste,
die als Dollar-Zeichen ('$') dargestellt wird. Jetzt
können Sie einzelne Kommandos (siehe unten) eingeben
und dabei die <ESC>-Taste als Trennzeichen benutzen.
Die Kommandozeile wird ausgeführt, sobald Sie <ESC>
zweimal hintereinander betätigen. Die Ausführung wird
mit einem Doppelkreuz hinter der-Kommandokette
quittiert, Sie befinden sich anschließend wieder im
Textmodus. Sollte sich die Kommandozeile als
fehlerhaft erwiesen haben, so wird Ihnen das in der
linken oberen Ecke durch ein Fehlerkürzel angezeigt.

Alle Befehle (mit Ausnahme der I/O-Kommandos R und W)
können mit vorangestellten Wiederholungsfaktoren 2 bis
255 mal ausgeführt werden. Zusätzlich kann eine
vollständige Wiederholung einer eingegebenen
Kommandozeile vom Textmodus aus mit <CTRL>-G erfolgen.

Eingabefehler in der Kommandozeile selbst können mit
<BACK SPACE) korrigiert werden. <CTRL>-X führt zum
Löschen der Kommandozeile und zur Rückkehr in den
Textmodus.

Editierfunktionen im Kommandomodus
----------------------------------

B : Cursor eine Position zurück
F : Cursor eine Position vorwärts
D : Ein Zeichen links vom Cursor löschen ‘
T : vom Cursor bis Anfang d. nächsten Zeile löschen

Mit diesen Befehlen ist z.B. eine schnelle Cursor-
Bewegung im Text möglich. öffenen Sie die Kommando-
zeile mit <ESC> und geben Sie '200F' gefolgt von
zweimal <ESC>. Jede Wiederholung der Kommandozeile mit
<CTRL>-G bringt Sie nun 200 Zeichen im Textbuffer
weiter.

Weitere Editierbefehle:
-----------------------

H<Hex-Byte> :	Einsetzen eines beliebigen ATASCII-Codes
		in den Text, z.B. zur Druckersteuerung.
		BEISPIEL: $H0F$ schaltet EPSON-Drucker
			  auf Engschrift

S<String> : 	Sucht nach der Zeichenkette (String) ab
		der momentanen Cursorposition bis zum
		Ende des Textes. Falls nicht vorhanden,
		erscheint 'S?' in der Statuszeile.
		BEISPIEL: $SLABEL$ sucht nach Wort LABEL.

!<String> : 	Setzt Zeichenkette <String> an momentane
		Cursorposition ein. Kann im Zusammenhang
		mit dem S—Befehl zu einer Such- und
		Austausch-Funktion ausgebaut werden (s.u.).

Spezialfunktionen
-----------------

J : 		Wiederholt die gesamte Rommandozeile.
		Damit können Sie z.B. eine Such- und
		Austausch—Funktion bis Textende wieder-
		holen.

K : 		Löscht den gesamten Textbuffer.
		VORSICHT: Der eingegebene Text wird
		gelöscht!

U : 		USER-Befehl. Ruft ein Maschinenprogramm,
		das ab $A8OO im Speicher stehen muß, per
		JSR—Belehl auf. VORSICHT Nur verwenden
		wenn Sie dort auch ein Programm stehen
		haben.

@<n> : 		Einstellung der Tabulatorweite auf <n>
		Zeichen (n von 0 bis 9). Ohne Angabe
		wird eine Weite von 8 verwendet.
		BEISPIEL: $@6$ : Tabulatorweite 6 Zeichen.

M : 		Rückkehr zum DOS. Mit 'B'-'* ATMAS-II *'
		kommen Sie wieder in ATMAS-II zurück.

Noch zwei Befehle, die das C-Register betreffen:

E : Löscht C—Register (wie <CTRL>—K) _
G : C-Register in Text einfügen (<CTRL>—J)

Befehle zur Ein-/Ausgabe von Text
---------------------------------

Wenn Sie einen im Textbuffer befindlichen Text auf
Diskette abspeichern wollen, so können Sie das mit dem
'W'-Kommando erledigen. Sie brauchen lediglich den
gewünschten Namen des Files mit einer Gerätebe—
zeichnung angeben.

BEISPIEL: Sie wollen den momentanen Text unter dem
Namen TEST.SRC auf Laufwerk 1 speichern. Dazu geben
Sie folgendes ein:

<ESC>WD1:TEST<ESC><ESC>

Die Extension .SRC wird von ATHAS selbst hinzugefügt,
Sie können selbstverständlich auch eine andere
Extension angeben, etwa $WD1:TEST.ATM$ <ESC>.

VORSICHT: 	Der Text wird immer BEGINNEND bei der
========= 	momentanen POSITION DES CURSORS aufge-
		zeichnet. Deshalb immer zum Abspeichern
		des gesamten Textes zuvor <CTRL>-E eingeben.

Auf ähnlich Heise können Sie ein Textfile von der
Diskette in den Speicher laden. Dazu wird der Befehl
'R' benutzt, der wie 'W' verwendet wird.

BEISPIEL: Laden des Demo-Files DEHO.SRC von der
ATMAS-II Diskette (in Laufwerk 1):

<ESC>RD1:DEMO<ESC><ESC>

Der Extender .SRC wird wiederum automatisch angehäng
Das File wird nun beginnend an der momentanen
Cursorposition eingelesen. Daraus ergeben sich zwei
Möglichkeiten:

1.) Wenn ein neues File geladen werden soll, dann
löschen Sie zuvor den Textbuffer vorher mit <ESC> K
<ESC> <ESC>.

2.) Sie können aber auch einzelne Files in den Text-
buffer einfügen (ähnlich dem Kopier-Register), indem
Sie den Cursor an die gewünschte Stelle bringen und
dann den Lade—Befehl geben.

Treten während eines Ein-/Ausgabe-Befehles Fehler auf,
zu wird dies in der Statuszeile durch die Meldung 'RW'
angezeigt.

Listings
--------

Ausdrucke des Quelltextes können mit dem 'L' Befehl
hergestellt werden. Dazu gibt es mehrere Optionen:

'L'  : 	Listing scrollt über den Bildschirm
'L0' : 	Ausgabe auf RS232 Schnittstelle Nr. 1 des 850
	interfacemodules (R1:)
'L1' : 	Ausgabe erfolgt über den normalen Printer—Handler
	'P:', also im Regelfall über das Atari 850
	interface-Modul.
'L7' : 	Listinq wird über Centronics—Schnittstelle aus
	den Joystick-Ports 3 und 4 ausgegeben. Diese
	Möglichkeit besteht nur für 400/800-Computer.

Hinweise zur fortgeschrittenen Editorbenutzung
----------------------------------------------

Die Möglichkeit der Befehlsverkettung in der Kommando-
zeile ermöglicht sehr komfortable Editierhilfen:

	$SLDA$3D$ILDX$J$ <ESC>

Diese Befehlskette würde alle LDA-Befehle ab der
Cursorposition in LDX-Befehle umtauschen. Wie
funktioniert's? Zuerst wird ein LDA-Befehl gesucht
($SLDA), der Cursor kann man sich dann hinter dem
gesuchten String postiert denken. '$3D' löscht nun
drei Zeichen links vom Cursor (Sie erinnern sich: Der
Wiederholungsfaktor!), während '$ILDX den String 'LDX'
einsetzt. '$J’ wiederum bewirkt, daß die gesamte
Kommandozeile solange ausgeführt wird, bis der Text zu
Ende ist, also ein 'S?'-Fehler (String nicht gefunden)
auftritt.

Teil 2: Der Makro—Assembler
===========================

2.1 Benutzung des Makroassembleres
----------------------------------

Vom Editor aus wird der ATMAS-II Makroassembler mit

	<CTRL>-Y

aufgerufen. Er beginnt dann sofort mit der Assemblie—
rung des Quelltextes, der sich im Textbuffer des
Editors befinden muß.

Die Assemblierung wird in drei Durchgänge (sog.
passes) unterteilt, wobei der zweite Durchgang seine
Aktivität durch ein schnell veränderndes Zeichen in
der linken oberen Bildschirmecke anzeigt. Der dritte
Pass kann ein Listing des assemblierten Programmes auf
dem Drucker oder dem Bildschirm ausgeben (s. OUT-
Direktive).

Der Vorgang des Assemblierens wird so lange fort-
gesetzt, bis entweder der Quelltext zu Ende ist, ein
<CTRL>-Z Zeichen entdeckt wird (Assembler-Stop
Zeichen) oder ein Fehler erkannt worden ist. Im
letzteren Fall wird eine Fehlermeldung (s. Anhang B)
am Bildschirm ausgegeben. Ein beliebiger Tastendruck
bringt Sie in den Editor zurück, und zwar genau an die
Stelle, die den Fehler verursacht hat. Sie können
sofort den Fehler verbessern und den Assembler mit
<CTRL>-Y neu starten.

Dieses komfortable 'Hand—in—Hand' Arbeiten zwischen
Editor und Assembler ist ein wesentlicher Punkt, der
ATMAS-II als Entwicklungssystem für Maschinenpro—
gramme so leistungsfähig macht, und doch dabei die
Bedienung einfach gestaltet.

2.2 Eingabeformat des Assemblers
--------------------------------

Der ATMAS-II Makroassembler kennt alle Opcodes der
6502-CPU, soweit diese im 'MOS-Technology 6502-Pro-
grammierhandbuch' beschrieben sind. Ebenso folgt die
Schreibweise der Adressierungsarten der in jenem Buch
vorgeschlagenen Notation (siehe unten).

Eine Ouellteutzeile kann folgende Formate haben:

A) Leerzeile:
-------------
Besteht nur aus einem <RETURN>-Zeichen.

B) Kommentarzeile:
------------------
Beginnt mit einem '*' in der ersten Spalte.
Beispiel: * Copyright (c) M. Huber

C) Befehlszeile mit Label:
--------------------------

Beginnt mit einem Label, gefolgt von einem Trenn-
zeichen (Leerzeichen oder Tabulator), dann einem
6502-Opcode oder einer Assemblerdirektive, schließlich
kann noch nach einem weiteren Trennzeichen ein
Kommentar folgen.

Beispiele:	LOOP	LDA #$10
		DOSVEC 	EQU $000C 	DOS-EINSPRUNG

D) Befehlszeile:
----------------

Muß immer mit einem Trennzeichen beginnen: Um saubere
Listings zu bekommen empfiehlt es sich, diese mit
einem Tabulator beginnen zu lassen. Danach folgt ein
6502-Opcode oder eine Assemblerdirektive, wie im
voranstehenden Fall kann auch hier nach einem weiteren
Trennzeichen ein Kommentar stehen.

Beispiele:	<TAB>STA COLOR0 	FARBE AENDERN
		<TAB>DFB 100,120,140

Adressierungsarten:
-------------------

Im folgenden eine kurze Zusammeniassung der Schreib-
weisen der einzelnen Adresslerungsarten, jeweils mit
einem Beispiel versehen:

Implied Akku 		<OPC> 			ASL
Immediate 		<OPC> #<AUSDR>		LDA #$FF
Absolut, Zeropage 	<OPC> <AUSDR> 		STA $600
Relativ 		<OPC> <AUSDR> 		BNE *+4
Absolut X-indiziert 	<OPC> <AUSDR>,X 	CMP $3000,X
Absolut Y-indiziert 	<OPC> <AUSDR>,Y 	LDA TABLE,Y
lndirekt-indiziert 	<OPC> (<AUSDR>),Y 	EOR ($F0),Y
Indiziert-indirekt 	<OPC> (<AUSDR>,X) 	STA ($F0,X)

<OPC> 	: gültiger 6502—Assemblerbefehl (Op-Code)
<AUSDR>	: arithmetlscher Ausdruck

Wie schon erwähnt, ist vor jedem <OPC> ein Label
möglich, nach jedem Assemblerbefehl kann ein Kommentar
stehen, der mit einem Trennzeichen abgesetzt ist.
AUSNAHME: Nach implied—Akku Befehlen muß das Kommen-
tarfeld durch einen Strichpunkt abgetrennt sein.

LABELS
------

Labels oestehen aus Buchstaben und Zahlen, wobei das
erste Zeichen immer ein Buchstabe sein muß. Die
maximale Länge beträgt 8 Zeichen, wobei alle Zeichen
signifikant sind.

Gültige Labels:		Ungültige Labels:
---------------		-----------------
SCHLEIF 		1LOOP
SCHLEIF1		SCHLEIFEN (9 Buchstaben!)
S12345

Konstante:
----------

ATMAS-II kennt vier Arten von Konstanten: Dezimal—,
Hexadezimal—, Binär— und Zeichen—Konstante.

A) Dezimale Konstante
---------------------
Bestehen einfach aus der Zahl selbst (im Bereich 0 bis
65535).

	Beispiele: 10, 100, 3000, 65535

B) Hexadezimale Konstante
-------------------------
Bestehen aus einem Dollar-Zeichen ('$') und gültigen
Hexadezimalziffern (O-9,A-F).

	Beispiele: $10, $FF, $AB00, $FFFF

C) Binare Konstante
-------------------
Bestehen aus einem Prozent-Symbol mit nachfolgenden
gültigen Binärziffern (0,1).

	Beispiele: %1, %1001, %11110000

D) Zeichen-Konstante
--------------------
Werden aus einem Apostroph mit nachfolgenden ASCII
(bzw. ATASCII)-Zeichen gebildet. Die Zeichen werden in
7-Bit—Nerte umgewandelt (Bit 7 immer Null).

	Beispiele: 'X, '#, 'e, '"

Negative Konstante:
-------------------
Alle Vonstanten können durch ein vorangestelltes
Minus—Zeichen als negative Zahlen interpretiert
werden. Die Darstellung erfolgt im Zweierkomplement
(-1 := $FFFF).

	Beispiele: -1, -$100, -%101101, -'B'

Interner Adresszähler:
----------------------

ATMAS-II führt während der Assemblierung einen
internen Adresszähler mit, der jeweils auf den Upcode.
der gerade übersetzten Anweisung zeigt (bzw. auf das
nächste freie Byte nach dem zuletzt berechneten
Ausdruck in DFB/DFW Direktiven). Dieser interne
Adresszähler kann jederzeit durch das '*'-Symbol
abgerufen werden. Dies kann in vielfältigen Weisen
benutzt werden:

A) Speicherplatz reservieren:
	ORG *+$100 reserviert 256 Bytes
B) relative Sprünge ohne Label:
	BNE *+4 überspringt die nächsten 4 Bytes
C) Adressversetzte Labels für Software—Stackinq
	RETADR EQU *-1 momentane Adresse minus 1

Ausdruck:
---------

Ein Ausdruck kann eine Konstante, ein Label, ein
Makroparameter (siehe 2.4), der momentane Adress-
Zähler ('*') oder eine arithmetische Verknüpfung
derselben sein. Zugelassene Verknüpfungen sind: +, -,
*, /, der Rechenbereich beträgt O-65535. Einige
Beispiele dazu:

	LDA #$FF 	Konstante
	LDA #LABEL1 	Label
	STA LABEL+$A0 	Verknüpfung
	LDA *+$10 	momentaner Adr.-Zähler+0ffset

Zusätzlich sind auch Klammern zur Klärung der Priori-
tät möglich:

	LDA #($A0+5)/1O
	LDA #LAB1—(Lab1/256)*256

2.3 Assembler-Direktiven
========================

2.3.1 ORG
---------

Zweck :		bestimmt den Inhalt des assemblerinternen Adress-
		Zählers.

Syntax : 	[<LABEL>] ORG <AL>[,<AP>] [<KOM>]

Beispiel: 	ORG $A800

ORG bestimmt die Anfangsadresse des Dbjektprogrammes,
im obigen Beispiel ist der für diese Zwecke reser-
vierte Speicherbereich ab SABOO gewählt.
ln manchen Fällen ist es aber nicht möglich, das
Objekiprogramm direkt in den gewünschten Speicher-
bereich zu legen, wenn dieser 2.8. von ATMAS-ll belegt
wird (s. Memory—Map im Anhang!). Hierzu können Sie
den zweiten Parameter der ORG—Direktive verwenden, die
sogenannte 'physikalische Adresse' <AP>.

	ORG $3000,$A8OO

Dieser 0RG—Befehl würde ein Programm so assemblieren,
daß es an der Adresse $3000 (logische Adresse, <AL>)
lauffähig ist, während der Assemblierung aber im
freien Speicherbereich ab der Adresse $A800 abgelegt
wird. Damit das Programm ausgeführt werden kann, muß
es an die richtige Stelle verschoben werden, das kann
2.8. mit dem SAVE—Befehl des Monitors geschehen, der
ein Binärfile so abspeichern kann, daß es beim erneu-
ten Einlesen an den richtigen Speicherplatz kommt. In
einfacheren Fällen (2.8. wenn das Programm in dem
Adressbereich abgelegt werden soll, in dem ATMAS-II
seine Symboltabelle hat) hilft auch der
Blocktransfer-Befehl des Monitors.

2.3.2 EQU, EPZ (Equates)
------------------------

Zweck : 	Zuordnung eines Wertes zu einem Label. _

Syntax : 	<LABEL> EQU <AUSDR> [<KOM>]
		<LABEL> EPZ <AUSDR> [<KOM>]

Beispiel: 	GRUEN 	EQU $A0
		CIOV 	EQU $E456
		SAVHSC 	EPZ $58
		PLAYER 	EQU PHBASE+1024

Die EQU—Direktive wird benutzt, um einen Label mit
einem bestimmten Wert zu definieren, es kann sich
dabei sowohl um ein Datum oder eine Adresse handeln.
Der erste Label des Beispieles wird z.B. sicher als
Datum für einen immediate-Befehl verwendet werden (LDA
#GRUEN), während das zweite Beispiel eine ROM-Ein-
sprungadresse bezeichent (JSR CIOV).

EPZ (Equate Page Zero) hat prinzipiell die gleiche
Funktion, kann aber verwendet werden, wenn zum
Ausdruck gebracht werden soll, daß der Label einen
Zeropage-Speicherplatz darstellt. Es besteht aber
kein Zwang zur Verwendung von EPZ, da ATMAS-II
Zeropage-Adresslerungsarten selbsttätig erkennt. EPZ
dient hierbei nur der Verdeutlichung, Sie können in
allen Fällen auch EQU verwenden.

2.3.3 DFB (Define Byte)
-----------------------

Zweck : 	definiert den Inhalt einzelner Bytes im
		Objectcode

Syntax : 	[<LABEL>] DFB <AUSDR>[,<AUSDR>][ <KOM>]

Beispiel: 	TABELL 	DFB 1,2,4,8,16,32,64,128

		DFB 'A, 'B, 'C
		DFB 'X+128

Die navh DFB folgenden Ausdrücke werden als 8-Bit
werte in den Objektcode abgelegt. Die erste Zeile des
Beispieles würde folgende Sequenz erzeugen:

	01 02 04 08 10 20 40 80

ATASClI werte werden als 7-Bit Nerte abgelegt, das
höchstwertiqe Bit ist immer Null.

2.3.4 DFW (Define Word)
-----------------------

Zweck : 	definiert den Inhalt eines 16-Bit Wortes im
		Objektcode.

Syntax : 	[<LABEL>] DFW <AUSDR>[,<AUSDR>...][ <KOM>]

Beispiel: 	ADRTAB 	DFW $A900,$AA03,$AB06
			DFW ADRTAB-1,ADRTAB+2

Die nach DFW foldenden Ausdrücke werden als 16—Bit
Werte im Objektcode abgelegt. Dabei wird die Reihen-
folge der 6502-Adressen benutzt, d.h. zuerst das
niederwertige (LSB), dann das höherwertige Byte (MSB).
Die erste Zeile des Beispiels würde demnach folgendes
erzeugen:

	00 A9 03 AA 06 AB

2.3.5 ASC (ASCII-String)
------------------------

Zweck : 	fügt einen String in ATASCII- oder Bild-
		schirmcodierung in den Objektcode ein.

Syntax : 	[<LABEL>] ASC 	<STZ><STRING)<STZ>
				[,<STZ><STRING><STZ>][ <KOM>]

		<STZ>: String-Trennzeichen, ", /, \, %, $

Beispiel:	TEXT 	ASC "HALLO"
		MELD 	ASC /DISK-FEHLER/
			ASC "MAKRO",\ASSEMBLER\
			ASC Z Normaler Bildschirmcode Z
			ASC S Inverser Bildschirmcode S

Strings nach einer ASC—Dlrektive werden Byte für·Byte
in den Objektcode übertragen. Abhängig vom Trenn-
zeichen (<STZ>) können verschiedene Funktionen _
angewählt werden:

	" : Text im ATASCII-Code eintragen
	/ : ATASCII-Code, aber Bit 7=1 (Invers)
	\ : ATASCII-Code, beim letzten Zeichen wird Bit 7
	    gesetzt <Ende-Kennung>
	% : interner Bildschirmcode wird generiert!
	$ : Bildschirmcode mit Bit 7=1 (Invers)

Jeder String muß von zwei gültigen String—Trennzeichen
umschlossen werden. Anfangs- und Endtrennzeichen
müssen gleich sein.

Statt dem Anführungszeichen " (<SHIFT>-2) können Sie
auch ein beliebiges anderes nicht alphanumerisches Zeic
benutzen, die oben genannten natürlich ausgeschlos-
sen. Denkbar wären hier z. B. !, #, oder &, Bedingung
ist lediglich, daß der String mit dem gleichen
Trennzeichen abgeschlossen wird. Mit diesem Trick ist
es möglich, daß Sie ein Anführungszeichen in den Text
bekommen.

In Verbindung mit dem Displaylistkonzept der Atari-
Computer gestattet Ihnen der ASC—Befehl die komfor-
table Programmierung von Titeln und Uberschriften, da
direkter Bildschirmcode erzeugt werden kann. Das Bei-
spielprogramm ASCDEMO.SRC auf der ATMAS-II Diskette
zeigt Ihnen, wie's gemacht wird.

2.3.6 OUT (Output Listing)
--------------------------

Zweck : 	Ausgabe eines Assembler-Listings
Syntax : 	[<LABEL>] OUT [L][N][M][P][0][1][2][ <KOM>]

Beispiel:	OUT L 		Listing auf Bildschirm
		OUT LP1 	Listing auf Drucker
		OUT LNMP1 	Listing auf Drucker, Symbole
				keine Makroexpansion

Mit OUT können Sie bestimmen, ob Sie ein Protokoll des
Assembliervorganges haben möchten und das zugehörige
Ausgabegerät festlegen. Folgende Parameter werden
erkannt:

	L : Listing wird erzeugt
	N : Symboltabelle wird ausgegeben
	M : Makros werden NICHT expandiert (ausgedruckt!)
	P : Druckeroptionen:
	PO: RS232 Schnittstelle
		P1: Atari-Drucker, Centonics—Schnittstelle (850)
		P2: Joystick-Interface Port 3&4 (nur 400/800)

Nach jeweils 66 Zeilen wird ein Seitenvorschub
generiert.

2.4 Mahrofähigkeit
==================

ATMAS-II gestattet Ihnen die Verwendung von Makro-
befehlen. Darunter versteht man eine Folge von
Assemblerbefehlen, denen im Rahmen einer Makrodefini-
tion ein Name zugeordnet wurde. Bei der Verwendung
dieses Makro-Namens im Quelltext werden die gesamten,
ihm zugeordneten Assemblerbefehle erzeugt, man sagt,
der Makro-Befehl wird expandiert. Mit Hilfe von Makros
können Sie sich eine Art von zusätzlichen Assemblerbe—
fehlen schaffen, die in Wirklichkeit aus einer Sequenz
von einzelnen Maschinenbefehlen bestehen.

2.4.1 Makro-Definition
----------------------

Bevor Sie ein Makro verwenden können, müssen Sie es
zuerst definieren. Zu diesem Zweck dienen die zwei
Assembler-Direktiven MACRO und MEND.

Zum besseren Verständnis zuerst ein Beispiel, das den
Basic-Befehl POKE imitiert:

	POKE 	MACRO ADRESS,DATA
		LDA #DATA
		STA ADRESS
		MEND

Die Definition wird von der MACRO-Direktive mit
voranstehendem Namen des Makros (hier: POKE) einge-
leitet. Dieser Name wird später zum Aufruf verwendet.
Nach der MACRO-Direktive folgen die sogenannten
formalen Parameter, das sind keine Labels im eigent-
lichen Sinn, sondern nur Platzhalter für die beim
Aufruf angegebenen tatsächlich einzusetzenden
Parameter. Dieser Vorgang der Parametersubstitution
wird bei der Besprechung des Makro-Aufrufes noch
genauer erläutert.

Jetzt folgen die Assemblerbefehle, die als Operanten
sowohl gewöhnliche Labels als auch die in der
MACRO-Direktive angegebenen formalen Parameter
benutzen können. Abgeschlossen wird die Makro-
Definition durch die MEND (Makro-Ende)-Direktive

Syntax : <MNAME> 	MACRO [<FPAR>][,<FPAR>...]
			MEND

	<MNAME>: 	Name des Makros, Syntax wie Label
	<FPAR> : 	formale Parameter

2.4.2 Makroaufruf, Makroexpansion
---------------------------------

Das in 2.4.1 definierte Makro kann im Quelltext mit

	POKE 752,1

aufgerufen werden. Bei der Assemblierung findet dann
folgendes statt: ATMAS-II erkennt, daß es sich bei
POKE um ein bereits definiertes Makro handelt und fügt
die Maschinenbefehle der Definition in den Objektcode
ein. Dabei werden die formalen Parameter der Defini-
tion mit den tatsächlichen Werten des Aufrufes er-
setzt. Im Beispiel wird folglich ADRESS durch 752, und
DATA durch 1 ersetzt. Nach der Makroexpansion ergibt
sich folgendes Maschinenprogramm:

	LDA #1
	STA 752

Die allgemeine Syntax für den Makroaufruf lautet:

	[<LABEL>] 	<MNAME> [<PAR>][,<PAR>...]

Es müssen ebensoviele Parameter (<PAR>) übergeben
werden, wie formale Parameter in der Definition
angegeben wurden. Als Parameter können Konstante,
Ausdrücke und auch Strings verwendet werden. Ein
Beispiel zur Verwendung von Strings als Parameter
finden Sie im Teil 4.2 (Makro—Bibliotheken).

2.4.3 Lokale Labels
-------------------

Als nächstes Beispiel betrachten Sie bitte das Listing
des unten angegebenen Makros. Es handelt sich dabei
um ein Programm zum Löschen eines Speicherbereiches
von max. 256 Bytes (einer Page). Da das Programm mit
einer Schleife arbeitet, enthält es folgerichtig auch
einen Label. Hürden Sie dieses Makro zweimal innerhalb
eines Programmes aufrufen, so wäre das Label LOOP
doppelt verwendet, wodurch der Assembler den Fehler
'SAME LABEL TWICE' meldet.

	LOESCH 	MACRO ADRESS,LAENGE
		LDY #LANGE
		LDX #0 
		LDA #0
	LOOP 	STA ADRESS,X
		INX
		DEY
		BNE LOOP
		MEND

Auch hier bietet Ihnen ATMAS-II Unterstützung an: Ein
Label, das mit dem Happy-'a' Symbol (<SHlFT>-8) endet,
wird als lokales Label des Makros angesehen. Im
Beispiel: statt LOOP muß der Label LOOP@ verwendet
werden (auch im BNE—Befehl!). Intern ersetzt ATMAS-II
das Happy-’a' Symbol durch eine vierstellige Zahl, die
bei jedem Makroaufruf um eins erhöht wird. Dadurch
erzeugt auch zweimalige Aufruf von LOESCH verschiedene
Labels (nämlich LOOP0001 und LOOP0002).

2.4.4 verschachtelte Makros
---------------------------

Eine Makrodefinition selbst kann wiederum einen Makro-
aufruf einschließlich der Übergabe von Parametern
enthalten. Als Beispiel kann ein Double-Poke Befehl
dienen, der das bereits besprochene POKE-Makro be-
nutzt:

	DPOKE	MACRO ADRESS,WORT
		POKE ADRESS,WORT
		POKE ADRESS+l,WORT/256
		MEND

Diese Verschachtelungstechnik ist nur durch den Hard-
warestack begrenzt.

2.4.5 Makros contra Unterprogramme
----------------------------------

Sicherlich ist Ihnen bei der Beschreibung der Makros
die nahe Verwandtschaft zu Unterprogrammen aufgefallen.
Es gibt jedoch eine Reihe von wichtigen Unterschieden,
die Sie sich verdeutlichen sollten:

Makros sind universeller in der Benutzung, da Sie über
den Mechanismus der Parameterübergabe verfügen. Sie
eignen sich daher gut zum Aufbau von Makro- (Programm)
Bibliotheken. Solche Makrosammlungen lassen sich
leicht mit dem flexiblen ATMAS-II Editor in den
Quelltext einbinden. Makros gestatten wesentlich
übersichtlichere Assemblerprogramme, man darf aller-
dings nicht übersehen, daß alle in der Definition des
Makros angegebenen Maschinenbefehle bei jedem Aufruf
des Makros in das Programm eingesetzt werden. Das ·
bedeutet, wenn Sie das LOESCH-Makro fünfmal im Pro-
gramm verwenden, daß es ebenso oft in Ihr Programm
eingesetzt wird, und natürlich auch dementsprechend
Speicherplatz verbraucht.

Die Verwendung von Unterprogrammen ist wesentlich
optimaler in Bezug auf Speicherplatz, wobei es aller-
dings schwieriger ist, die übergabe der Parameter so
elegant wie im Makro zu gestalten. Ein weiterer, in
manchen Fällen entscheidender Gesichtspunkt ist die
Geschwindigkeit: Während Makros hier die bessere
Lösung darstellen, dauert es bei Unterprogrammen etwas
länger, da JSR und RTS-Befehle auch Zeit benötigen.

3. Der Maschinensprache-Monitor
===============================

Vom Editor gelangen Sie durch die Eingabe von

	<CTRL>-P

in den Maschinensprache—Monitor. Der Bildschirm wird
gelöscht und das "MONITOR."-Prompt erscheint in der
linkem oberen Bildschirmecke. Mit dem ATMAS-II Monitor
können Sie Maschinenprogramme starten, auf Diskette
ablegen, den Speicherinhalt prüfen, verändern und
disassemblieren und dabei ein Protokoll am Drucker
mitführen. Da der Monitor über eine dialogorientierte
Eingabe verfügt, brauchen Sie sich keinerlei kompli-
zierte Befehlssyntax merken.

3.1 Allgemeine Benutzungshinweise
---------------------------------

Alle Eingaben innerhalb des Monitors erfolgen in hexa—
dezimaler Schreibweise (ohne vorangestelltes Dollar-
zeichen!). Sollten Sie sich bei der Eingabe vertippen,
so kann diese jederzeit mit 'X' abgebroched werden.
Wenn Fragen im Dialog auftreten, werden diese mit 'Y'
(Yes) positiv beantwortet, jeder andere Tastendruck
(auch <RETURN>) beantwortet die Frage verneinend. Auch
hier ist ein Abbruch mit 'X' möglich.
Filenamen müssen immer im Standard—Atari Format einge-
geben werden, d.h. zuerst einen Gerätenamen (D:, D1:,
D2:...) dann der Filename mit max. 8 Zeichen, der nach
einem Dezimalpunkt noch eine max. 3 Zeichen lange
Erweiterung haben darf.

Beispiele:	D:TEST.OBJ, D2:CODE.COM, D1:FILE

3.2 Befehlsvorat des Monitors
-----------------------------

Die Befehle des Maschinensprache-Monitors bestehen aus
einfachen Buchstaben, die Parameter, soweit nötig,
werden im Dialog abgefragt.

3.2.1 M - Memory-Dump

Hit dem M-Befehl können Sie einen Speicherbereich in
hexaderimaler Schreibweise auf Bildschirm oder Drucker
ausgehen, weiterhin können Sie eine zusätzliche Dar-
stellung den Speicherinhaltes in ASCII-Zeichen
erhalten.

Beispiel: 	Ihre Eingabe: 	Bildschirm:
		M 		DUMP
		D000 		FROM:D000
		D080		TO:D080
		Y		ASCII?Y
		<RETURN>	PRINT?

Nun wird der Speicherbereich von $D000-D080 sowohl in
hexadezimaler Schreibeweise als auch in ASCII ausge-
geben. Hätten Sie bei der Frage ASCII? einfach
<RETURN> gedrückt, so würde nur die hexadezimale
Schreibweise ausgegeben. Antworten Sie auf die Frage
PRINT? mit 'Y', dann müssen Sie sich für einen
Ausgabekanal entscheiden:

(1):	wählt die serielle Schnittstelle R1: des
	ATARI-Interfaces als Ausgabekanal
(2): 	Ausgabekanal ist die Centronics-Schnittstelle des
	ATARI-Interfaces (normaler 'P:'-Printer-Handler).
(3):	Ausgabe über Joystickinterface Port 3&4 (400/8OO)

3.2.2 D — Disassemble
---------------------

Mit dem D—Befehl können Sie den Inhalt eines Speicher-
bereiches als 6502-Befehle rückübersetzen (disassem-
blieren) lassen. Wie bei M können Sie die Ausgabe auf
den Drucker umlenken.

Beispiel:	Ihre Eingabe	Bildschirm
		D		DISASSEMBLER
		D000		START?D000
		<RETURN>	PRINT?

Jetzt wird der Speicherinhalt ab der Adresse SDOOO in
disassemblierter Form ausgegeben, wobei immer nach
einer Füllung des Bildschirmes unterbrochen wird.
Durch Drücken einer beliebigen Taste (außer 'X') wird
der nächste Bildschirm ausgegeben. 'X' beendet die
Disassemblierung. Bei Ausgabe auf Drucker findet keine
Unterbrechung des Listings statt, der Ausdruck kann
mit <RESET> abgebrochen werden.

3.2.3 C - Change Memory
-----------------------

Das C—Kommando erlaubt Ihnen die Veränderung von
Speicherinhalten. Die Eingabe erfolgt in
hexadezimaler Schreibweise.

Beispiel:	Ihre Eingabe	Bildschirm
		C		CHANGE
		A900		ADDRESS?A900
		FF		A900 => FF
		00		A901 => 00
		X		A902 =>
				MONITOR.

Sie können gezielt einzelne Bytes oder auch zusammen-
hängende Speicherblöcke in hexadezimaler Form ein-
geben. Durch die Eingabe von 'X' kommen Sie wieder in
den Befehls-Eingabemodus des Monitors zurück.

3.2.4 F - Fill Memory
---------------------

Mit dem F—Befehl können Sie einen Speicherbereich mit
einem gewünschten Wert vorbesetzen.

Beispiel:	Ihre Eingabe:	Bildschirm:
		F		FILL
		A900		FROM:A900
		AFFF		TO:AFFF
		FF		WITH:FF

Wirkung: Der Speicherbereich $A900 bis $AFFF wird mit
dem Wert $FF gefüllt.

3.2.5 B - Blocktransfer
-----------------------

Das B-Kommando erlaubt die Verschiebung ganzer
Speicherblöcke. Dies kann nützlich sein, wenn Sie bei
der Assemblierung mit ATMAS-II eine unterschiedliche
logische und physikalische Adresse gewählt haben. Der
B—Befehl benötigt Anfangs- und Endadresse des zu ver-
schiebenden Bereiches, sowie die Anfangsadresse des
Zielbereiches.

Beispiel:	Ihre Eingabe	Bildschirm
		B		BLOCKTRANSFER
		A800		FROM:A800
		A900		TO:A900
		AC00		INTO:AC00

Wirkung: Der Speicherblock von $A800 bis $A900 wird in
den Speicherbereich von $AC00 bis $AD00 kopiert.

3.2.6 G - Goto Address
----------------------

Mit dem G-Befehl können Sie ein Maschinenprogramm
starten, dessen Einsprungadresse Sie eingeben müssen.

Beispiel:	Ihre Eingabe	Bildschirm
		G		GOTO
		A800		GOTO A800

ACHTUNG: Sie müssen selbst dafür Sorge tragen, daß ein
ausführbares Maschinenprogramm an der angegebenen
Stelle steht!

Die Kontrolle wird an den Monitor zurückgegeben, wenn
das Maschinenprogramm entweder mit einem RTS (Return
from Subroutine) oder BRK (Break-Befehl, Hex-Byte $00)
endet. Im letzteren Fall bekommen Sie die Register-
inhalte und die Prozessor-Flags angezeigt, eine her-
vorragende Möglichkeit, um ein Programm nach Fehlern
zu durchsuchen.

3.2.7 S — Binary Save
---------------------

Um ein vom Assembler erzeugtes Maschinenprogramm auf
Diskette abzuspeichern, können Sie entweder ins DOS
gehen (über Editor, (ESC) M (ESC) <ESC>) oder den
Monitor—Belehl S benutzen. Der Monitor speichert
Maschinenprogramme so ab, daß Sie vom DOS-II (oder
dazu kompatiblen DOS-Versionen) wieder geladen werden
können.

Beispiel:

	Ihre Eingabe	Bildschirm
	S		SAVE
	A800		FROM:A800
	AF00		TO:AF00
	<RETURN>	INTO:
	D:TEST.OBJ	FILENAME(D:FN.EXT)? D:TEST.OBJ

Dieses Beispiel bewirkt, daß der Speicherbereich von
$A800 bis $AF00 als File TEST.OBJ im Laufwerk 1 abge-
speichert wird. Der Filename muß immer im Standard-
Atari Format eingeben werden.

Der SAVE-Befehl des ATMAS-II Monitors hat noch einige
Zusätze aufzuweisen, die über den Standard hinaus-
gehen:

A) Adressversetztes Abspeichern: Sie können ein Pro-
gramm so abspeichern, daß es beim erneuten Einlesen in
einen anderen Speicherbereich geladen wird. Das ist
sehr nützlich, wenn Sie Programme mit getrennter lo-
gischer und physikalischer Adresse (s. ORG—Direktive)
assembliert haben.

Sie müssen dazu bei den Fragen FROM bzw. TO den physi-
kalen Adressbereich angeben (wo das Programm momentan
abgelegt wurde) und bei der Frage INTO die logische
Adresse (an die das Programm geladen werden soll)
angeben.

Beispiel: ·

	Ihre Eingabe	Bildschirm
	S		SAVE
	A800		FROM:A800
	A780 		TO:A980
	4000		INTO:4000
	D:TEST.OBJ	Filename(D:FN.EXT)?D:TEST.OBJ

Dieses Beispiel würde ein Programm, das von $A800 bis
$A980 im Speicher steht, so auf die Diskette schrei-
ben, daß es beim erneuten Einlesen im Bereich von
$4000 bis $4180 liegt. Hatten Sie das Programm mit
ORG $4000,$A800 assembliert, so ist es jetzt ein
lauffähiges Maschinenprogramm. ACHTUNG: Sie sollten
dieses File nicht mehr im Monitor einlesen, da sonst
ATMAS-II überschrieben würde!

B) Append-Option: Wenn Sie als letztes Zeichen des
Filesnames ein Größer-Zeichen ('>') eingeben, so wird
das File an ein eventuell bereits bestehendes mit
gleichem Filenamen angehängt. Sie können damit Com-
pound-Files (aus mehreren Blöcken zusammengesetzte
Files) oder Files mit INIT und RUN-Adresse erzeugen.

Beispiel:

	Ihre Eingabe	Bidschirm
	S		SAVE
	AA00		FROM:AA00
	AB00		TO:AB00
	<RETURN> 	INTO:
	D:TEST-OBJ>	FILENAME (D:FN.EXT)?D:TEST.OBJ>

Das File TEST.OBJ (von vorhin) wird in diesem Beispiel
um den Speicherblock von $AA00 bis $AB00 verlängert.
Mit derselben Methode können Sie auch RUN und INIT-
Adressen an ein File anfügen: Sie tragen die RUN-
Adresse (LSB, MSB) in die Adressen $02E0, $02E1 (INIT:
$02E2, $02E3) ein und hängen den jeweiligen 'Speicher-
block' (der nur aus zwei Bytes besteht FROM: 02E0 TO:
02E1) an das File an.

3.2.9 L - Binary Load
---------------------

Analog zum Save—Befehl kann hier ein Binär-File von
der Diskette geladen werden. Es kann sich dabei um ein
vom Save-Befehl erzeugtes oder um ein DOS erzeugtes
Binär-File handeln, auch zusammengesetzte Compound-
Files werden geladen. RUN und INlT Sprünge werden
nicht ausgeführt.

Beipiel:

	Ihre Eingabe	Bildschirm
	L		LOAD
	D:TEST.OBJ	FILENAME(D:FN.EXT)? D:TEST.OBJ
			FROM: 5000 TO: 5190
			FROM: AA00 TO: AB00

Der Load—Befehl gibt Ihnen gleich an, in welchen
Speicherbereich das Binär-File geladen wurde. Im
Beispiel wurde ein File geladen, welches ähnlich
zu dem im Save-Beisplel erzeugten ist.

3.2.9 E - Editor
----------------

Mit dem E-Kommando gelangen Sie zurück in den Editor,
der Cursor befindet sich noch an der Stelle, wo Sie
den Editor Verlassen haben.

3.2.1O I — Disketteninhaltsverzeichnis
--------------------------------------

Der I-Befehl zeigt Ihnen alle Filenamen des Laufwerks
1 auf dem Bildschirm an.

4. Beispiele
============

4.1 Demprogramm Farb-Scrolling
------------------------------

Das nachfolgende Beispiel soll Ihnen das Zusammenspiel
der einzelnen Komponenten von ATMAS-II verdeutlichen.
von Vorteil ware es, wenn Sie den Teil 1  (Der Editor)
dieses Handbuches schon durchgelesen hätten und mit dem
Editor schon etwas vertraut sind. Teil 2 und 3 wären
nicht notwendigerweise Voraussetzung, tragen aber
sicherlich zum besseren Verständnis bei.

Obwohl das nachtfolgende Demo-Programm auf der ATMAS-II
Diskette enlhalten ist (DEMO.SRC) sollten Sie es den-
noch von Hand eintippen, um sich besser mit dem Editor
vertraut zu machen. Falls Schwierigkeiten auftreten
sollten, können Sie dann immer noch auf das fertige
File Zuruckgrelfen.

************************************
* ATMAS-II Demo: Farb-Scrolling PF85
*
* Abbruch durch START-Taste
************************************

COLPF2	EQU $D018 	Farbregister
HSYNC 	EQU $D40A 	Synchron.
VCOUNI 	EQU $D40B 	Rasterzeile
RTCLL 	EQU $14 	VBI-Uhr
CUNSDL 	EQU $D01F 	Fkt.—Tasten

*
* Programm liegt im USER-Bereich
* (ab SABOO)
*

	ORG $A800	res. Platz

	LDA #8		Abfrage der
	STA CONSOLD	START—Taste vorbereiten
SCRCOL	CLC
	LDA VCOUNT	Bild—Zaehler
	ADC RTCLK 	plus Raster-Zeile
	STA HSYNC 	syncronlsieren
	STA COLPF2 	in Farbreglster
	LDA CONSOL	Funktionstasten
	AND #1		START—Taste?
	BNE SCRCOL	nein, weiter-->
	RTS

Zur Erinnerung einige Hinweise zum Eintippen des Pro-
grammes: Kommentarzeilen beginnen immer mit einem
Stern in der ersten Spalte. Ebenfalls müssen Zeilen,
die mit einem Label versehen sind in der ersten Spalte
beginnen. Bei allen anderen Zeilen ist es von Vorteil
am Zeilenanfang einen Tabulator zu verwenden.

Beispiel:
---------
Die erste 'EQU' Zeile sollten Sie so eintippen:

	COLPF2<TAB>EQU<LEERZ.>$D01B<RETURN>

Nachdem Sie das ganze Programm eingetippt haben, kön-
nen Sie die erste Assemblierung durch die Eingabe von
<CTRL>-Y beginnen. Sie sehen den Copyrightvermerk des
Assemblers und, wenn der Assembler keinen Fehler
erkannt hat, die Endadresse des erzeugten Objektpro—
grammes.

Sollten Fehler aufgetreten sein, so werden Ihnen diese
im Klartext am Bildschirm präsentiert. Sie können
diesen mit Hilfe der Fehlertabelle im Anhang B auf die
Spur kommen. Als Ursachen kommen hier nur Tippfehler
in Frage.

Zuerst drücken Sie nun eine beliebige Taste um wieder
in den Editor zurück zu kommen. Der Cursor befindet
sich sofort in der fehlerhaften Zeile. Ein kleiner
Tip: Manchmal hilft die Eingabe von <CTRL>-T um zu
sehen, ob vielleicht ein Tabulator an der falschen
Stelle sitzt (Eine Zeile, die nur aus einem Tabulator
oder einem Leerzeichen besteht wird als SYNTAX-ERROR
gemeldet!).

Meldet der Assembler keinen Fehler, so können Sie
daran gehen, das gerade assemblierte Programm zu
starten. Dazu betätigen Sie zuerst eine beliebige
Taste um in den Editor zurück zu gelangen, und geben
anschließend <CTRL>-P zum Aufruf des Monitors ein.

Im Monitor können Sie sich das vom Assembler erzeugte
Programm ansehen. Zu diesem Zweck geben Sie 'D' (Dis-
assemble) gefolgt von 'A800' und <RETURN> ein. Sie
müßten jetzt ein disassembliertes Listing des Program-
mes am Bildschirm sehen. Drücken Sie jetzt 'X' um das
Disassembler-Listing abzubrechen.

Zum Starten des Programmes geben Sie 'G' (GOTO) und
die Startadresse des Programmes, in unserem Falle
'A800' ein. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, dann
müßten Sie jetzt 128 Farben über den Bildschirm laufen
sehen. Das Farbspektakel kann mit <START> oder <RESET>
abgebrochen werden. Wenn Sie <RESET> drücken, kommen
Sie automatisch in den Editor zurück, mit <START> wird
das Programm ordnungsgemäß beendet, und die Kontrolle
geht an den Monitor zurück. 'E' reaktiviert schließ-
lich den Editor.

4.2 Makro Bibliotheken
----------------------

Auf der ATMAS-II Diskette finden Sie zwei weitere
Files IOLIB.SRC sowie GRAFLIB.SRC, deren Listings auf
den nächsten Seiten wiedergegeben sind. Es handelt
sich dabei um sogenannte Makro—Bibliotheken, d.h. sie
enthalten (neben einen kleinem Demo) nur Makro-Defini-
tionen. Die Files enthalten reichlich Kommentar, so
daß eine genaue Beschreibung nicht nötig ist.

GRAFLIB.SRC enthält Makros die ähnlich den BASlC-Be-
fehlen GRAPHICS, COLOR, PLOT und DRAWTO arbeiten. Ein
Demo können Sie sich ansehen, wenn Sie GRAFLIB.SRC
laden, assemblieren und mit dem Monitor an der Adresse
$A800 starten.

IOLIB.SRC enthält Makros, die ähnlich den BASIC-Be-
fehlen OPEN, CLOSE, PRINT und INPUT arbeiten, sowie
zwei weitere, BGET und BPUT, die Laden und Abspeichern
von binären Dateien erlauben. Auch hier ist ein
interessantes Demo enthalten, das Sie analog zur
Vorgehensweise bei GRAFLIB bekommen.

In den Makro-Bibliotheken finden Sie Beispiele zur
Verschachtelung von Makros und zur übergabe von
String-Parametern. Verstehen Sie die beiden Files als
Anregung, was mit ATMAS-II machbar ist.

Selbstverständlich sind Erweiterungen und Verbesse-
rungen Ihrer persönlichen Intuition überlassen.

************************************
* 	GRAFLIB.SRC
*
* 	Makro-Bibliothek
*
* 	GRAPHIK
*
*	Fuer ATMAS-II
*			PETER FINZEL
************************************
*
* IOCB-Struktur:
*
ICCOM	EQU $342
ICSTA	EQU $343
ICBAL	EQU $344
ICBAH	EQU $345
ICBLL	EQU $348
ICBLH	EQU $349
ICAX1	EQU $34A
ICAX2	EQU $34B

CIOV	EQU $e456

* CIO Befehl

COPEN	EQU 3
CCLSE	EQU 12
CGTXT	EQU 5
CPTXT	EQU 9
CGBIN	EQU 7
CPBIN	EQU 11
CDRAW	EQU $11

* ATARI Graphik-Variable

ATACHR	EBU $2FB
ROWCRS	EBU $54		CURSOR-
COLCRS	EBU $55		POSITION

*
* GRAPHICS-Befehl
*
* Aufruf: GRAPHICS <stufe>
*
* <stufe> 0 bis 15 (XLs)
*         0 bis 11 (400/800)
*
GRAPHICS MACRO STUFE
	JMP GR1@

DEV@	ASC 'S:'

GR1@	LDX #$60
	LDA #CCLSE	ZUERST KANAL 6
	STA ICCOM,X	SCHLIESSEN
	JSR CIOV
	LDA #STUFE	JETZT NEUE GRAPHIK
	STA ICAX2,X	STUFE ANWAEHLEN
	AND #$F0
	EOR #$10
	ORA #$0C
	STA ICAX1,X
	LDA #COPEN
	STA ICCOM,X
	LDA #DEV@
	STA ICBAL,X
	LDA #DEV@/256
	STA ICBAH,X
	JSR CIOV
	MEND
*
* Ausnahl der Zelchenfarbe
*
* Aufruf: COLOR <farbe>
*
* <farbe> von 0 bis 255, je nach
* 	  Graphikmodus, müss eine
* 	  Konstante sein.
*

COLOR	MACRO COL
	LDA #COL
	STA ATACHR
	MEND

*
* Positionierung des Cursor:
*
* Aufruf: POSITION <x>,<y>
*
* <x>,<y> je nach Graphikmodus, beide
* 	  muessen Konstante sein
*
*
POSITION MACRO X,Y
	LDA #X
	STA COLCRS
	LDA #X/256
	STA COLCRS+l
	LDA #Y
	STA ROWCRS
	MEND

* Graphik-Punkte setzen
*
* Aufruf: PLOT <x>,<y>
*
* <x>,<y> je nach Graphikmodus,
* 	  muss sich un Konstante
* 	  handeln
*
PLOT	MACRO X,Y
	POSITION X,Y
	LDX #$60	KANAL 6
	LDA #CPBIN
	STA ICCOH,X
	LDA #O
	STA ICBLL,X
	STA ICBLH,X ·
	LDA ATACHR
	JSR CIOV
	MEND
*
* Graphik-Linien Ziehen
*
* Aufruf: DRAWTO <x>,<y>
*
* <x>,<y> je nach Graphikmodus
* 	  Konstante
*
DRAWTO	MACRO X,Y
	POSTTION X,Y
	LDX #$60	KANAL 6
	LDA #CDRAH
	STA ICCOM,X
	LDA #CCLSE
	STA ICAXl,X
	LDA #O
	STA ICAX2,I
	JSR CIOV
	MEND

*************************************
* Demo-Programm f. Graphik-Bibliothek
*
* zeichnet Raute In GRAPHlCS 7
*************************************

*
* befindet sich im reeervierten
* Speicherplatz fuer Objektcode
*
	ORG $A800

	GRAPHICS 7+16
	COLOR 1
	PLOT 79,0
	DRAWTO 159,47
	DRAWTO 79,95
	ORAWTO 0,47
	DRAWTO 79,0

ENDLOS	JMP ENDLOS
*
* Abruch mit <RESET>
*

***********************************
* 	IOLIB.SRC
*
* 	MAKRO-BIBLIOTHEK
*
* 	Input/Output
*
* 	fuer ATMAS-II
*
*		von PETER FINZEL
***********************************

* IOCB-Konstante

CIOV	EQU $E456

ICCOM	EQU $342
ICSTA	EQU $343
ICBAL	EQU $344
ICBAH	EQU $345
ICBLL	EQU $348
ICBLH	EQU $349
ICAX1	EQU $34A
lCAX2	EQU $34B

* CIO-Befehle

COPEN	EQU 3
CCLSE	EQU 12
CGTXT	EQU 5
CPTXT	EQU 9
CBBIN	EQU 7
CPBIN	EQU 11

EOL	EQU $9B

*
* MAKR0 ZUR BERECHNUB DER KANALNUMMER
* (hat nur interne Verwendung, ist
*  Beispiel zur Verwendung von ver-
*  schachtelten Makroaufrufen)
*
KANNUM	MACRO KANAL
	LDA #KANAL	IOCB-Offset
	ASL 		;aus Kanalnr.
	ASL 		;(mal 16)
	ASL
	ASL
	TAX 		; ERGEBNIS IM X-REG
	MEND

*
* Name     : OPEN
* Zweck    : oeffnen eines Files
* Aufruf   : OPEN <Num>,<Aux1>,<Aux2>,<Filename>
* Beispiel : OPEN 1,4,0,"D:TEST.DBJ"
*
OPEN 	MACRO KANAL,AUX1,AUX2,FILENAME
	JHP OP1*
FNAME	ASC FILENAME
	DFB EOL
0P1*	KANNUM KANAL
	LDA #AUXI
	SIA ICAX1,X
	LDA #AUX2
	SIA ICAX2,X
	LOA #COPEN
	SIA ICCOM,X
	LDA #FNAME
	STA ICBAL,X
	LDA #FNAME/256
	STA ICBAH,X
	JSR CIOV
	MEND
*
* Name     : CLOSE
* Zweck    : File schliessen
* Aufruf   : CLOSE <Num>
* Beispiel : CLOSE 1
*
CLOSE 	MACRO KANAL
	KANNUM KANAL
	LDA #CCLSE
	STA ICCOM,X
	JSR CIOV
	MEND

*
* Name	   : PRINT
* Zweck    : Ausgabe eines mit 'ASC'
* 	     definierten Textes, auss
* 	     mit EOL beendet werden
* Aufruf   : PRINT <Kanal>,<Label>
* Beispiel : PRINT 0,TEXT1
*
PRINT	MACR0 KANAL,LABEL
	KANNUM KANAL
	LDA #CPTXT
	SIA ICCOM,X
	LDA #LABEL
	STA ICBAL,X
	LDA #LABEL/256
	STA ICBAH,X
	LDA #127	max. Laenge
	SRA ICBLL,X
	LDA #0
	STA ICBLH,X
	JSR CIOV
	MEND

*
* Name 	   : PRINTS
* Zweck	   : direkte Ausgabe eines
* 	     Strings auf den Bildschirm
* Aufruf   : PRINT <String>
* Beispiel : PRINTS "HALLO"
*
PRINTS	MACRO STRING
	JMP PR2@
PRI1@	ASC STRING
	DFB EOL
PR2@	PRINT 0,PRI1 	obiges Makro!
	MEND
*
* Name	   : INPUT
* Zweck    : String einlesen
* Aufruf   : INPUT <Kanal>,<Label>
* Beispiel : INPUT 0,TEXT1
*
INPUT	MACRO KANAL,LABEL
	KANNUM KANAL
	LDA #CGTXT
	STA ICCOM,X
	LDA #LABEL
	STA ICBAL,X
	LDA #LABEL/256
	STA ICBAN,X
	LDA #127	max. Laenge
	STA ICBLL,X
	LDA #0
	STA ICBLH,X
	JSR CIOV
	MEND
*
* Nane     : BGET
* Zweck    : Einlesen eines Datenblockes
* 	     der Laenge L ab Adresse A
* Aufruf   : BGET <Num>,<L>,<A>
* Belepiel : BGET 1,$B000,$100
*
BGET	MACRO KANAL,LAENGE,BUFFER
	KANNUM KANAL
	LDA #CGBIN
	STA ICCOM,X
	LDA #LAENGE
	STA ICBLL,X
	LDA #LAENBE/256
	STA ICBLN,X
	LDA #BUFFER
	STA ICBAL,X
	LDA #BUFFER/256
	STA ICBAN,X
	JSR CIOV
	MEND

* Name    : BPUT
* Zweck	  : Speichern eines Datenblockes
* 	    der Laenge L ab Adresse A
* Aufruf  : BPUT <Num>,<L>,<A>
* Beispiel: BPUT l,$B000,$100
*
BPUT	MACRO KANAL,LAENGE,BUFFER
	KANNUM KANAL
	LDA #CPBIN
	STA ICCOM,X
	LDA #LAENGE
	STA ICBLL,X
	LDA #LAENGE/256
	STA ICBLH,X
	LDA #BUFFER
	STA ICBAL,X
	LDA #BUFFER/255
	STA ICBAH,X
	JSR CIOV
	MEND

**********************************
* Demo-Programm I/0-Bibliothek
* zeigt inhaltsverzeichnis des
* Laufwerks 1 an.
**********************************

	ORB $A800
	PRINTS "Inhaltsverzeichnis Laufwerk 1:"
	OPEN 1,6,0,"D1:*.*"

NEXT	INPUT 1,BUFFER		Dir-Zeile einlesen
	BMI ENDE		End of File?
	PRINT 0,BUFFER		und ausdrucken
	JMP NEXT		naechste Zeile

ENDE	CLOSE 1			Fertig!
	RTS

BUFFER ORG *+20			Platz freihalten

**********************************
* START DES DEMOS:
* Mit <CTRL>-Y assemblieren,
* Monitor mit <CTRL>-P aktivieren
* und mit 'G'oto A800 starten.
**********************************

Anhang A ATMAS-II Memory-Map
============================

0000 — 007F:	Betrlebssystem—Zeropaqe
0080 — 0085:	*** frei für Benutzer ***
0086 — 00DF:	Editur/Monitor Zeropage
00E0 — 00FD:	Assembler—Zeropage, aber benutztbar
		(wird von ATHAS—ll gelöscht)
00FE — 047F:	Stack, Vektoren, IOCBs ...
0480 — 05FF:	*** frei für Benutzer ***
0600 — 06FF:	*** frei (PAGE 6) ***
0700 — <LOMEM>:	DOS, <LOMEM> DOSII:=$1F00
			     DOSXL:=$2700
<LO> — 27FF: 	*** frei für Benutzer ***
2800 — 4AFF: 	ATMAS-II
4800 — 4BFF: 	Zeilenbuffer
4C00 - 5FFF: 	Symboltabelle
6000 — 63FF: 	Kopierregister
6400 — A7FF: 	Textbuffer
A800 - <MEMTOP>:*** frei für Benutzer ***
<Me> — BFFF:	Display-List, Screen-RAM

Für Objektcode stehen Ihnen mehrere Bereiche zur Ver-
fügung:

A) $600 bis $6FF: die berühmte Page 6, besonders ge-
eignet, wenn Sie USR-Programme für BASIC schreiben
wollen.

B) $1F00 bis $27FF: dieser Bereich geht von der DOS-
Obergrenze (die in <LOMEM>, $2E7-$2E8 zu finden ist)
bis zum Beginn des ATMAS-II Programmes. Das die DOS-
Ubergrenze von DOS zu DOS verschieden ist, müssen Sie
hier etwas vorsichtig sein, wenn Sie das Standard
DOS-II verwenden, dann beginnt dieser Bereich bei
$1F00

C) $A800 bis $BC3F: Standard-Bereich für Objekt-Code,
reicht bis zum Anfang des Bildschirmspeichers (bzw.
der Display-List).

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Speicherplatz
der Symboltabelle ($4C00—$5FFF) nach dem Assemblieren
als Platz für Felder, Zeichensätze oder als Player-
Missile-Bereich zu nützen. Die Symboltabelle wird
schließlich nach der Assemblierung nicht mehr be-
nötigt.

Anhang B: Fehlermeldungen
=========================

1. Assembler—Fehlermeldungen:
-----------------------------

SYNTAX ERROR:	Formatfehler, z.B. wenn Zeilennummer
		verwendet, oder Label beginnt mit Ziffer,
		Zeile besteht nur aus Tabualtor oder Space

NAME UNKNOWN: 	Fehler im Befehlsfeld: z.B. SRA statt STA

UNDEFINED EXPRESSION: Fehler im Operantenfeld. Tritt bei
		fehlerhaften arith. Ausdrücken und nicht
		definierten Labels auf.

ADDRESSING ERROR: Adressierunqsart paßt nicht zum
		Befehl, z.B STA #$6FF

IMPOSSIBLE BRANCH: Verzweigungsbefehle (BNE, BCS...)
		reichen nur +127 bzw. -128 Bytes weit
		JMP verwenden!

DIVISION BY ZERO: Divison durch Null, z.B. LDA #100/0

NUMBER-ERROR:	Fehler in der Zahlendarstellung,
		z.B. LDA #%30

WRONG DELIMITER: Trennzeichen bei ASC-Befehl falsch oder
		unterschiedlich. <SHIFT>-2 verwenden!

NO ASCII: 	ASCII-Zeichen nach Zeichen-Konstante
		fehlt, z.B. LDA #'<RETURN>

LINE TO LONG: 	eine Zeile darf nicht länger als 127
		Zeichen sein.

MACRO ERROR:	Fehler in der Makro-Definition bzw. im
		Makro-Aufruf (Parameter)

ORG ERROR:	Fehler in der ORG-Direktive (z.B. ORG fehlt)

TOO MANY LABELS: Symboltabelle ist voll

OPCODE DIFFERENT: Pass 3 erkennt anderen Opcode als
		Pass 2, z.B. wenn sich das Programm durch
		zweiten, fehlerhaften ORG-Befehl selbst
		überschreibt.

2. Editor-Fehlermeldungen:
--------------------------

RW : Fehler bei Disk-Ein/Ausgabe
CO : Kommandozeile zu lang
E? : Fehler in Kommandozeile
H? : fehlerhaftes Hex-Byte
I? : Textbuffer ist voll (T:00000)
L? : Gerätefehler bei Listingausgabe
S? : String nicht gefunden (Suchfunktion)
T? : falscher Tabulator-Wert (nur 1-9)
C? : Kopier-Register ist voll (C:0OOO)
#? : Wiederholungsfaktor ist falsch (nur 2-255),

OK : Es liegt kein Fehler vor, C-Reg. geschlossen
CR : Kopier-Register ist offen

3. Honitor—Fehlermeldungen:
---------------------------

ADR ERROR: fehlerhafte Adresse beim Laden oder
	   Speichern eines Programmes. Tritt der
	   Fehler bei LDAD-Befehl auf, so ist das
	   gewünschte File nicht im Binärformat (z.B.
	   ein Text—File).

FEHLERCODE: <80-FF>: Betriebssytemfehler, laut DOS-
	    Handbuch. Fehlernummern sind hexadezimal.

ATMAS-II REFERENZKARTE
======================

EDITOR-BEFEHLE im Textmodus
---------------------------
<CTRL>-E : Cursor an den Tgxtanfang
<CTRL>-D : Cursor an_das Textende
<CTRL>-R : Kopier-Register öffnen
<CTRL>-F : Kopier-Register schliessen
<CTRL>-J : Kopiernegister in Text einsetzen
<CTRL>-K : Kopiernegister löschen
<CTRL>-V : Umschalten 1-Zeilen und 2-Zeilenmodus
<CTRL>-T : Umschaltung Control-Zeichendarstellung
<CTRL>-G : Wiederholung der Kommandozeile
<CTRL>-Y : Aufruf des ATMAS-II Makroassemblers
<CTRL>-P : Aufruf des Maschinensprache-Monitors

EDITOR-BEFEHLE der Kommandozeile
--------------------------------
B 	 : Cursor eine Position zurück
F 	 : Cursor eine Position vorwärts
D 	 : Zeichen links vom Cursor löschen
T 	 : Von Cursorposition bis Zeilenende löschen
H<Hexbyt>: beliebigen ASCII—Code in den TEXT einfügen
S<String>: Sucht nach Zeichenkette (String)
I<String>: Zeichenkette (String) in Text einsetzen
J 	 : wiederholt Kommandozeile
K 	 : Löscht Textbuffer
U 	 : User-Befehl, startet Haschinenpgm ab $A800
@<n> 	 : Setzt Tabulatorweite auf <n> Zeichen
M 	 : Rückkehr zum DOS
E 	 : Löscht Kopier-Register

G	 : Kopier-Register in Text einfügen
N<D:FN>  : Text ab Cursorposition unter <FN> speichern
R<D:FN>	 : Text ab Cursorposition von File <FN> lesen
L<0,1,2> : Listing des Quelltextes ausgeben (1:=Drucker)

ASSEMBLER-DIREKTIVEN:
---------------------
ORG	 : Anfangsadresse Qbjektcodeufestlegen
EQU	 : Konstanten definieren
EPZ	 : Zeropagekonstante definieren, nicht obligatorisch!
DFB	 : Byte-Werte in Objektcode einfügen
DFW	 : Wort-Werte in Objektcode einfügen
ASC	 : Texte in ASCII und Bildschirmcode ablegen
OUT	 : Kontrolle des Ausgabelistings
MACRO	 : Einleitung der  Makrodefinition
MEND	 : Abschluß der Makrodefinition

MONITOR-BEFEHLE:
----------------
M	 : Memory-Dump-Befehl
D	 : Disassemblieren
C	 : Change-Memory, Speicher editieren
F	 : Fill memory, Speicherblock mit wert füllen
B	 : Blocktransfer
G	 : Goto, Maschinenprogramm starten
S	 : Binary-Save, Maschinenprogramm speichern
L	 : Binary-Load, Maschinenprogramm laden
E	 : Rückkehr zum Editor
I	 : Inhaltsverzeichnis Laufwerk 1 anzeigen